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17.10.25
Zuletzt upgedagtet:
18.10.2025

Wechsel des Pflegebereichs: Spital, Spitex, Pflegeheim, Reha oder Psychiatrie?

Ein Bereichswechsel in der Pflege kann dir neuen Schwung bringen, deine Motivation erneuern und ein Umfeld schaffen, das besser zu deinem Leben passt. Vielleicht spürst du, dass du dich verändern willst, dass dein jetziger Alltag dir nicht mehr genügt oder dass du bewusster arbeiten möchtest. Welche Richtung du einschlägst – Spital, Spitex, Pflegeheim, Reha oder Psychiatrie – beeinflusst deinen Arbeitsalltag, deine Verantwortung und deine Chancen. In diesem Artikel erhältst du einen realitätsnahen Vergleich der Arbeitsfelder und konkrete Hinweise, wie du deinen Wechsel mit Nurse erfolgreich gestaltest.

Warum ein Wechsel sinnvoll sein kann

Viele Pflegefachpersonen merken mit der Zeit, dass sich ihre Prioritäten verändern. Was einmal gut war, fühlt sich vielleicht nicht mehr passend an. Die Belastung, private Wünsche, gesundheitliche oder familiäre Veränderungen können dazu führen, dass du deinen Bereich wechseln möchtest. Ein neuer Bereich kann dir neue Aufgaben eröffnen, mehr Ausgleich bringen oder besser zu deiner Lebenssituation passen. Wichtig ist, dass du bewusst wählst und gut vorbereitet in den Wechsel gehst.

Spital: Vielfalt, Dynamik und Verantwortung

Das Spital ist das Herz der Akutpflege. Hier wird es selten langweilig, du arbeitest im interdisziplinären Team, erlebst unterschiedliche Krankheitsbilder und entwickelst dich fachlich schnell weiter.

Vorteile:

  • Du arbeitest in spezialisierten Fachgebieten und lernst medizinisch und pflegerisch intensiv
  • Du bist Teil eines grossen Teams und arbeitest interdisziplinär
  • Viele Weiterbildungsmöglichkeiten stehen offen

Herausforderungen:

  • Hohes Tempo, Zeitdruck und anspruchsvolle Patientensituationen
  • Je nach Abteilung unregelmässige Arbeitszeiten
  • Hohe Verantwortung in Akutsituationen

👉 Wenn du aus einem weniger akuten Bereich wie der Langzeitpflege oder Psychiatrie wechselst, verlangen viele Spitäler in der Einarbeitungszeit eine erhöhte Dienstbereitschaft. Das heisst, du solltest bereit sein, Früh-, Spät-, Nacht- und Wochenenddienste zu übernehmen. Wie stark dies gilt, hängt von der Abteilung und der Position ab.

Eine offene Nachfrage im Vorstellungsgespräch schafft Klarheit und hilft dir, deine Work-Life-Balance realistisch einzuschätzen.
Mehr dazu findest du im Artikel „Work-Life-Balance in der Pflege: Warum sie wichtiger ist denn je“.

Spitex: Autonomie, Alltagsnähe und Verantwortung

Die Spitex ist ideal, wenn du selbstständig arbeiten möchtest und es schätzt, Menschen in ihrem Alltag zu begleiten. Du bist unterwegs, übernimmst Verantwortung und hast direkten Kontakt zu Klient:innen in ihrem Zuhause.

Vorteile:

  • Du arbeitest eigenverantwortlich und gestaltest deine Einsätze selbst
  • Kein klassischer Nacht- oder Schichtdienst, meist Tageseinsätze
  • Du lernst die Lebenswelt deiner Klient:innen kennen und baust oft enge Beziehungen auf

Herausforderungen:

  • Du trägst viel Verantwortung und triffst viele Entscheidungen selbst
  • Tourenplanung, Organisation und Dokumentation gehören zu deinem Alltag
  • Fahrzeiten, Wetter und Verkehrsbedingungen beeinflussen deinen Arbeitstag

Die Spitex erfordert Selbstvertrauen, Entscheidungsstärke und Flexibilität. Dafür bietet sie viel Autonomie, direkte Nähe und das gute Gefühl, Menschen in ihrem gewohnten Umfeld zu unterstützen. Wenn du dich fragst, wie du dich optimal auf einen Wechsel in diesen Bereich vorbereitest, könnte dich auch unser Artikel „Vorstellungsgespräch in der Pflege: Mit diesen 5 Tipps überzeugst du garantiert“ interessieren.

Pflegeheim: Beziehungen, Stabilität und Teamgeist

In der Langzeitpflege steht der Mensch im Mittelpunkt. Du begleitest Bewohnerinnen und Bewohner oft über Jahre hinweg und wirst zu einer vertrauten Bezugsperson.

Vorteile:

  • Du erlebst Menschen über Jahre hinweg und siehst ihre Entwicklung
  • Viele Teams sind eingespielt und haben klare Abläufe
  • In zahlreichen Heimen gibt es inzwischen separate Nachtwachen, wodurch der Alltag planbarer wird

Herausforderungen:

  • Der körperliche Einsatz ist bedeutend, besonders in der Grundpflege
  • Der Umgang mit Verlusten und Erkrankungen kann emotional belastend sein
  • Dokumentation und organisatorische Aufgaben sind umfangreich

Die Langzeitpflege ist längst mehr als reine Grundpflege: Sie bietet engagierten Pflegefachpersonen die Chance, ihre Erfahrung einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und in einem eingespielten Umfeld z.B. Führungs- oder Fachaufgaben zu übernehmen.

Reha: Fortschritt, Motivation und Teamarbeit

In der Reha begleitest du Menschen nach Operationen, Unfällen oder schweren Erkrankungen zurück in die Selbstständigkeit. Du arbeitest eng mit Physio-, Ergo- und Ärzteteams zusammen und siehst täglich Fortschritte deiner Patient:innen.

Vorteile:

  • Sichtbare Erfolge und motivierende Fortschritte
  • Strukturierter Alltag mit klaren Zielen
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Herausforderungen:

  • Körperlich anspruchsvolle Mobilisation
  • Viel Dokumentation
  • Teilweise Wochenend- oder Feiertagsdienste

Dieser Bereich eignet sich für Pflegefachpersonen, die motivierend arbeiten, Geduld mitbringen und Freude daran haben, Menschen aktiv auf ihrem Genesungsweg zu begleiten.

Psychiatrie: Kommunikation, Stabilität und Empathie

In der Psychiatrie geht es um Nähe, Verständnis und emotionale Stabilität. Du begleitest Menschen in Krisensituationen, stärkst ihre Selbstwahrnehmung und unterstützt sie auf dem Weg zur Stabilität.

Vorteile:

  • Intensive Kommunikation und empathische Betreuung
  • Fokus auf psychische Gesundheit und Beziehungsgestaltung
  • Geregeltere Strukturen als im Akutbereich

Herausforderungen:

  • Emotionale Belastung durch herausfordernde Situationen
  • Erfordert ein hohes Mass an Selbstreflexion und Geduld
  • Je nach Station oder Einrichtung wird Berufserfahrung oder eine Zusatzausbildung in Psychiatriepflege vorausgesetzt

Wenn du empathisch bist, Ruhe bewahrst und gerne Gespräche führst, kann dieser Bereich sehr bereichernd sein, sowohl menschlich als auch fachlich. Es könnte sich auch lohnen, über eine Weiterbildung nachzudenken. Lies dazu unseren Artikel „Weiterbildung in der Pflege: Von FaGe, HF/FH bis zu APN“.

Was du beim Wechsel beachten solltest

  • Besprich im Vorstellungsgespräch konkret die möglichen Dienstmodelle
  • Lass dir ein aktuelles Zwischenzeugnis ausstellen, bevor du kündigst. Tipps dazu findest du im Artikel „Arbeitszeugnis in der Pflege: Codes verstehen und nutzen“.
  • Informiere dich im Vorhinein über Löhne, Zulagen und Weiterbildungsoptionen
  • Reflektiere deine persönlichen Prioritäten und Ziele
  • Nutze Unterstützung: Bei Nurse findest du Arbeitgeber ab 50 % Pensum in der Deutschschweiz, die wirklich zu dir passen

FAQ: Häufige Fragen zum Wechsel

1. Wird in Spitälern meist verlangt, dass man alle Dienste übernimmt?
Nicht in allen Fällen, aber besonders dann, wenn du aus einem weniger medizinal-technisch intensiven Bereich wie der Psychiatrie oder Langzeitpflege kommst, wird dies in der Einarbeitungszeit oder allgemein oft erwartet.

2. Gibt es bei Spitex Nachtdienste?
In der Regel nicht. Die meisten Organisationen arbeiten tagsüber. Nur wenige bieten Abend- oder Nachteinsätze an.

3. Brauche ich Erfahrung für den Einstieg in die Psychiatrie?
Das hängt von der Institution und der Station ab. Manche Häuser verlangen Erfahrung oder Zusatzausbildungen, andere bieten strukturierte Einarbeitungsprogramme an.

4. Gibt es grosse Lohnunterschiede zwischen den Bereichen?
In der Schweiz sind die Löhne in der Pflege meist kantonal geregelt. Unterschiede entstehen vor allem durch Zulagen, Verantwortung oder Spezialisierungen, nicht zwingend durch den Bereich selbst.

5. Unterstützt mich Nurse beim Wechsel?
Ja. Wir prüfen dein Dossier, beraten dich persönlich und finden passende Arbeitgeber in der Deutschschweiz, die zu dir passen.

Fazit: Deinen Weg bewusst gestalten

Ein Wechsel des Pflegebereichs ist keine Flucht, sondern ein mutiger Schritt zu mehr Selbstbestimmung. Ob du dich nach Abwechslung, Nähe oder mehr Eigenverantwortung sehnst, wichtig ist, dass du deiner Intuition folgst und dich gut informierst.
Mit Nurse an deiner Seite findest du nicht einfach eine Stelle, sondern den Bereich, in dem du deine Pflegeleidenschaft neu entfalten kannst. Deine Anmeldung genügt, wir übernehmen den Rest.

👉 Melde dich jetzt bei Nurse an und starte in deinen nächsten beruflichen Abschnitt mit Klarheit, Sicherheit und Leichtigkeit.

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