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18.8.2025

Weiterbildung in der Pflege: Von FaGe, HF/FH bis zu APN

Du bist bereit für mehr – mehr Verantwortung, mehr Herausforderungen, mehr Sinn.

Hast du auch dieses Gefühl, dass du mehr kannst? Dass du an einem Punkt stehst, an dem du mehr bewegen möchtest, für dich selbst und für deine Patient:innen? Wenn ja, dann ist es der perfekte Moment, den nächsten Schritt in deiner Pflegekarriere zu wagen. Vielleicht hast du schon darüber nachgedacht, in welche Richtung du dich weiterentwickeln willst, aber weisst noch nicht genau, wo du anfangen sollst. Keine Sorge, du bist nicht allein! In der Pflege gibt es so viele Möglichkeiten, dich weiterzuentwickeln, zu spezialisieren und Verantwortung zu übernehmen, du musst nur den ersten Schritt wagen.

Lass uns gemeinsam schauen, wie du die nächste Etappe deiner beruflichen Reise gestalten kannst!

1. Weiterbildungsmöglichkeiten für FaGe (Fachfrau/Fachmann Gesundheit)

  • Weiterbildung zur Dipl. Pflegefachfrau HF/FH:
    Wenn du als FaGe arbeitest, ist der nächste Schritt oft der Weg zur Dipl. Pflegefachfrau HF. Diese Weiterbildung öffnet dir nicht nur Türen zu mehr Verantwortung und komplexeren Aufgaben, sondern ermöglicht es dir auch, tiefer in die vielfältige Pflegepraxis einzutauchen. Um dich bestens auf den Einstiegstest vorzubereiten, findest du hilfreiche Informationen in unseremArtikel Eignungstest HF Pflege: So gelingt dein Einstieg in die Pflegeausbildung.
  • Spezialisierungen:
    Als FaGe kannst du dich in spezialisierten Bereichen wie Intensivpflege oder Anästhesiepflege weiterbilden, ohne das NDS HF zu absolvieren. Die Dauer liegt meist zwischen 3 und 6 Monaten berufsbegleitend.
    • Intensivpflege: Dieser Zertifikatslehrgang richtet sich an FaGe, die auf Intensivstationen, Intermediate Care (IMC) oder im Aufwachraum arbeiten wollen. Du lernst die Pflege und Überwachung kritisch kranker Patient:innen sowie spezielle Pflegemaßnahmen. Ein Anbieter ist das Zürcher Institut für Intensivpflege (Z-INA). Für den Einstieg ist keine zwingende Berufserfahrung erforderlich.
    • Anästhesiepflege: Für FaGe, die im Anästhesiebereich mitarbeiten möchten, gibt es neu auch einen spezialisierten Zertifikatslehrgang. Hier lernst du, wie du die Anästhesiepflege unterstützt, Patient:innen vor, während und nach Eingriffen betreust und assistierst. Dieser Kurs wird unter anderem auch vom Z-INA angeboten, verlangt jedoch mind. 1 Jahr Berufserfahrung.
  • Berufsprüfungen (BP) Fachfrau/Fachmann Langzeitpflege und -betreuung:
    Eine weitere Möglichkeit zur Weiterbildung ist die (BP) Fachmann/-frau Langzeitpflege und -betreuung mit eidg. Fachausweis. Mit dem eidgenössischen Fachausweis kannst du deine fachliche Kompetenz offiziell unter Beweis stellen und dich als anerkannte Fachkraft in der Langzeitpflege positionieren. Dies stärkt nicht nur dein berufliches Profil, sondern eröffnet dir auch bessere Chancen auf verantwortungsvollere Aufgaben, höhere Gehälter und mehr Einfluss bei der Gestaltung der Pflegequalität.
    • Voraussetzungen:
      • Mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in der Langzeitpflege und -betreuung
      • Bestätigung des aktuellen Anstellungsverhältnisses im Langzeitpflegebereich im Umfang von mindestens 40 Stellenprozente
  • Führungspositionen:
    Auch als FaGe hast du die Möglichkeit, durch gezielte Weiterbildung in Führungspositionen aufzusteigen. Du kannst beispielsweise die Rolle der stellvertretenden Stationsleitung oder Teamleitung übernehmen. Diese Verantwortung setzt oft eine Kombination aus fachlicher Weiterbildung und praktischer Berufserfahrung voraus, wobei die Anforderungen je nach Institution variieren können. Führungspositionen bieten nicht nur ein höheres Gehalt, sondern eröffnen dir auch die Chance, das Arbeitsumfeld aktiv mitzugestalten, das Team zu unterstützen und eine bedeutende Rolle in der Weiterentwicklung der Pflegeorganisation zu spielen.

2. Weiterbildungsmöglichkeiten für Dipl. Pflegefachfrauen/-männer HF/FH

  • Spezialisierungen:
    Mit einer HF/FH-Ausbildung kannst du dich gezielt in hoch spezialisierten Bereichen wie Überwachungspflege, Intensivpflege, Anästhesie oder Notfallpflege weiterbilden. Eine Spezialisierung eröffnet dir nicht nur neue berufliche Perspektiven, sondern steigert auch deine Fachkompetenz. Diese Programme sind häufig als Nachdiplomstudiengänge (NDS) konzipiert.
    • Voraussetzung und Dauer: Die NDS-Programme erfordern in der Regel eine abgeschlossene HF/FH Ausbildung und dauern 1 bis 2 Jahre, sind berufsbegleitend und beinhalten theoretische sowie praktische Ausbildungsabschnitte.
    • Angebote: Verschiedene Institutionen bieten Nachdiplomstudiengänge (NDS) an, wobei die Auswahl und Unterstützung für solche Weiterbildungen oft in enger Abstimmung mit deinem Arbeitgeber erfolgt.
  • APN (Advanced Practice Nursing):
    Wenn du eine Master-Ausbildung anstrebst, kannst du in die Rolle einer APN wechseln. Diese sind in der Pflegebranche zunehmend gefragt und ermöglichen dir, die Pflegepraxis aktiv mitzugestalten und Pflegekonzepte zu entwickeln. Du arbeitest interdisziplinär, übernimmst klinische Verantwortung und leistest einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Pflege. Als APN kannst du in diversen Bereichen arbeiten und die Pflege auf einer höheren, wissenschaftlich fundierten Ebene weiterentwickeln.
    • Voraussetzungen und Dauer: Die APN-Qualifikation setzt einen Bachelorabschluss in Pflege (FH oder äquivalent) voraus. Darauf aufbauend absolvierst du einen Master of Science in Nursing (MScN), der meist 1,5 bis 2 Jahre berufsbegleitend dauert.
    • Angebote: In der Schweiz bieten beispielsweise die ZHAW, BFH und HSLU spezialisierte Masterprogramme an, die Inhalte wie klinische Praxis, Pflegewissenschaft, Leadership und evidenzbasierte Praxis umfassen.
  • CAS (Certificate of Advanced Studies) und DAS (Diploma of Advanced Studies)
    Für Pflegefachpersonen mit einer abgeschlossenen HF- oder FH-Ausbildung bieten CAS und DAS attraktive Möglichkeiten, sich gezielt und praxisnah in einem Fachgebiet weiterzubilden. Diese modularen Weiterbildungen sind berufsbegleitend konzipiert und dauern je nach Umfang zwischen 6 Monaten (CAS) und bis zu 2 Jahren (DAS). Viele renommierte Anbieter, darunter auch die Careum Hochschule, offerieren solche Programme.
    • Diese Programme erlauben dir, dich in spezifischen Bereichen wie z.B. Pflegeführung, Palliative Care, Pflegeberatung oder Qualitätsmanagement zu spezialisieren, ohne gleich ein mehrjähriges Studium absolvieren zu müssen. Das macht sie besonders geeignet, wenn du deine Fachkompetenzen erweitern möchtest, aber dabei flexibel bleiben willst. Ein DAS baut häufig auf einem CAS auf und vertieft die Themen noch umfassender.
  • Führungspositionen:
    Als Dipl. Pflegefachfrau HF kannst du auch in Führungspositionen aufsteigen. Diese Positionen verlangen neben Fachkompetenz auch Führungsfähigkeiten, wobei Weiterbildungen in diesem Bereich je nach Institution Voraussetzung sind bzw. die Bereitschaft dafür gefragt ist. Führung in der Pflege ist anspruchsvoll, aber sie bietet dir auch die Möglichkeit, großen Einfluss auf die Pflegequalität und die Zufriedenheit des Teams zu nehmen.
    • Stationsleitung: Du übernimmst die Verantwortung für die Leitung eines Pflegebereichs und sorgst dafür, dass die Pflegequalität gewährleistet wird. Mehr über die Aufgaben und Perspektiven einer Stationsleitung findest du in unserem Artikel „Arbeiten als Stationsleitung: Verantwortung und Perspektiven“.
    • Pflegedienstleitung & Bereichsleitung: In diesen Positionen koordinierst du Pflegeprozesse, führst Teams und bist verantwortlich für die Umsetzung von Pflegekonzepten.

5. Herausforderungen & Chancen

Natürlich: Eine Weiterbildung ist kein Spaziergang. Sie kostet Energie, Zeit und manchmal Überwindung. Vielleicht arbeitest du Teilzeit oder musst Familie, Dienstplan und Lernen unter einen Hut bringen. Aber du bist nicht allein. Viele Institutionen in der Deutschschweiz fördern gezielt Talente.

So bekommst du Unterstützung:

  • Arbeitgeber: Frag deine Leitung oder HR nach Unterstützung. Häufig werden Bildungstage gewährt, Weiterbildungen (teilweise) finanziert oder die Dienstpläne angepasst.
  • Fachhochschulen & Schulen: Die ZHAW, Careum, BFH, HSLU, Kalaidos und viele weitere bieten regelmässig Infoabende, Online-Beratungen und individuelle Bildungswege an.
  • Berufsverbände (z. B. SBK/ASI): Hier findest du persönliche Beratung zu Weiterbildung, Finanzierung, Laufbahnplanung und rechtlichen Fragen.
  • Beratungsplattformen: Seiten wie berufsberatung.ch, odasante.ch oder weiterbildung.ch helfen dir bei der Orientierung und Vergleichbarkeit.

Dein nächster Schritt – ganz praktisch

  1. Orientiere dich: Was reizt dich fachlich? Wo siehst du dich in 5 Jahren? Was sagt dein Bauchgefühl?
  2. Informiere dich gründlich: Nutze die oben genannten Portale, besuche Infoveranstaltungen und sprich mit Weiterbildungsverantwortlichen.
  3. Sprich mit anderen: Austausch mit Kolleg:innen oder Vorgesetzten hilft dir, deine Idee zu schärfen

Fazit: Du darfst mehr wollen

Karriere in der Pflege ist nicht nur ein Schritt nach dem anderen, sondern eine Reise, die dich zu neuen Herausforderungen und Möglichkeiten führt. Egal, ob du den Weg der Spezialisierung gehst oder dich in eine Führungsposition begibst, jede Weiterbildung öffnet dir neue Türen. Sobald du deine Weiterbildung abgeschlossen hast, unterstützen wir dich sehr gerne dabei, eine Position zu finden, in der du dein neues Wissen und deine Fähigkeiten praktisch anwenden kannst. Wir beraten dich gerne bei der Stellenfindung und helfen dir dabei, eine neue berufliche Herausforderung zu finden, die zu deinem Weg und deinen Zielen passt.

Melde dich bei uns an, wir von Nurse unterstützen dich dabei, die richtige Position zu finden, in der du deine Weiterbildung optimal einsetzen und weiter wachsen kannst.💪

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