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Eine Kündigung ist immer ein besonderer Moment, sie markiert das Ende eines vertrauten Kapitels und den Beginn eines neuen Abschnitts. In der Pflege, wo Nähe, Vertrauen und Teamarbeit den Alltag prägen, kann dieser Schritt emotional sein. Vielleicht spürst du, dass du dich weiterentwickeln möchtest, dass dein Umfeld nicht mehr passt oder du einfach bereit bist für Veränderung.
Damit du diesen Übergang klar, respektvoll und sicher gestalten kannst, findest du hier alles Wichtige: von den rechtlichen Grundlagen bis zu hilfreichen Tipps für dein Kündigungsschreiben und deine nächsten Schritte.
Kündigungsfristen in der Pflege
In der Schweiz gelten die Kündigungsfristen nach Obligationenrecht (OR), wenn im Arbeitsvertrag nichts anderes vereinbart wurde:
- Während der Probezeit: 7 Tage (jederzeit, inkl. Wochenende und Feiertage)
- Im 1. Dienstjahr: 1 Monat, jeweils auf Monatsende
- Ab dem 2. bis zum 9. Dienstjahr: 2 Monate, auf Monatsende
- Ab dem 10. Dienstjahr: 3 Monate, auf Monatsende
👉 Wichtig: Diese Fristen gelten, wenn im Vertrag nichts anderes vereinbart ist. Prüfe also immer zuerst, was in deinem Vertrag oder im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) steht. Wenn du die Informationen nicht findest, kannst du dich beim HR oder der Personalabteilung erkundigen. Sei dir aber bewusst, dass das Rückfragen auslösen kann, ob du über einen Stellenwechsel nachdenkst. Wenn du das vermeiden möchtest, kannst du dich auch vertraulich bei deinem Berufsverband oder beim kantonalen Arbeitsamt informieren.
Das Kündigungsschreiben: Klar, respektvoll und mit Wertschätzung
Ein Kündigungsschreiben ist keine Erklärung oder Begründung, sondern eine formale Mitteilung, dass du dein Arbeitsverhältnis beenden möchtest. Du musst keine Gründe nennen, darfst dies aber tun, wenn du möchtest. Entscheidend ist, dass dein Schreiben wertschätzend, klar und respektvoll formuliert ist. So zeigst du Professionalität und schliesst dieses Kapitel deines Berufslebens auf eine gute Weise ab.
💬 Tipp: Eine Kündigung ist oft ein schwieriger Schritt, besonders wenn du merkst, dass du dich am Arbeitsplatz nicht mehr wohlfühlst oder die Situation zu belastend geworden ist. Es braucht Mut, in so einem Moment für dich selbst einzustehen. Auch wenn du enttäuscht bist, lohnt es sich, dein Schreiben freundlich und respektvoll zu formulieren. So sorgst du dafür, dass dein Abschied in guter Erinnerung bleibt und sich das auch im Arbeitszeugnis widerspiegelt. Dein Abschied bleibt professionell, und du kannst mit einem guten Gefühl nach vorne schauen.
Welches Datum gehört ins Schreiben?
Hier passiert der häufigste Fehler.
Oben im Schreiben steht das Datum der Erstellung, also wann du das Dokument unterschreibst oder abgibst.
Im Text nennst du das Austrittsdatum, also den letzten Arbeitstag nach Ablauf deiner Kündigungsfrist.
Ein Beispiel:
Wenn du am 15. Oktober kündigst und die Frist einen Monat auf Monatsende beträgt, endet dein Arbeitsverhältnis am 30. November 2025.
Dann lautet dein Satz korrekt:
„Hiermit kündige ich mein Arbeitsverhältnis als Pflegefachperson HF in Ihrer Institution fristgerecht per 30. November 2025.“
Kündigst du mitten im Monat, endet das Arbeitsverhältnis in der Regel am Ende des Folgemonats, sofern nichts anderes vereinbart wurde.
👉 Wichtig ist, dass die Kündigung rechtzeitig beim Arbeitgeber eingeht, da das Empfangsdatum zählt und nicht das Datum auf dem Schreiben oder der Poststempel.
Muster für ein Kündigungsschreiben:
Vorname Nachname
Adresse
PLZ Ort
Arbeitgeber / Institution
Adresse
PLZ Ort
Ort, Datum
Kündigung meines Arbeitsvertrages
Sehr geehrte/r Frau/Herr …
Hiermit kündige ich mein Arbeitsverhältnis als Pflegefachperson HF in Ihrer Institution fristgerecht per [Datum].
Ich bitte Sie um die schriftliche Bestätigung des Erhalts dieser Kündigung und freue mich über mein abschliessendes Arbeitszeugnis am Ende meiner Anstellung.
Freundliche Grüsse
[Unterschrift]
Dankbarkeit zeigen, wenn du gute Erfahrungen gemacht hast
Nicht jede Kündigung geschieht aus Unzufriedenheit. Vielleicht hattest du eine gute Zeit und möchtest einfach etwas Neues ausprobieren. In diesem Fall darfst du in deinem Schreiben auch einen kurzen Dank einfügen, zum Beispiel:
„Ich danke Ihnen für die gute Zusammenarbeit und die wertvollen Erfahrungen, die ich in dieser Zeit sammeln durfte.“
Das zeigt Wertschätzung und hinterlässt einen positiven Eindruck.
Kündigungsschutz und Sonderfälle
Es gibt Situationen, in denen eine Kündigung durch deinen Arbeitgeber nicht zulässig ist. Dazu gehören:
- Krankheit oder Unfall (während sogenannter „Sperrfristen“)
- Schwangerschaft und Mutterschaftsurlaub
- Militär- oder Zivildienst
Wird in diesen Zeiten gekündigt, ist die Kündigung ungültig. Wenn dir dein Arbeitgeber kündigt, ist das oft eine schwierige und belastende Situation. In solchen Fällen darfst du Unterstützung suchen. Sprich mit deiner Vorgesetzten oder der Personalabteilung, wenn du die Gründe verstehen möchtest. Wenn du dich unfair behandelt fühlst, kannst du dich an den Schweizer Berufsverband für Pflegefachpersonen (SBK) wenden oder dich bei einer kantonalen Schlichtungsstelle beraten lassen. Auch eine externe Beratungsstelle kann dir helfen, die Situation besser einzuordnen und die nächsten Schritte zu planen.
💡 Anlaufstellen für Unterstützung:
- Berufsrechtsschutz SBK (Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner)
- Regionale Schlichtungsstellen für Arbeitsrecht
- Unabhängige Rechtsberatung, zum Beispiel über kantonale Arbeitsämter
- Vertrauenspersonen oder Sozialdienste in grösseren Institutionen
Nimm dir Zeit, bevor du etwas unterschreibst oder akzeptierst. Es ist dein gutes Recht, dich zuerst zu informieren und Rat einzuholen.
Zwischenzeugnis und Abschlusszeugnis: dein beruflicher Nachweis
Viele Pflegefachpersonen fordern erst am Ende ihrer Anstellung ein Arbeitszeugnis an. Besser ist es, schon vorher ein Zwischenzeugnis zu verlangen. Es ist nicht nur eine formale Bestätigung, sondern auch eine wertvolle Momentaufnahme deines Engagements. Es zeigt, wie du arbeitest, welche Aufgaben du übernimmst und wie du im Team wahrgenommen wirst.
Ein Abschlusszeugnis steht dir am Ende deiner Anstellung zu. Es ergänzt das Zwischenzeugnis um den Austrittsgrund und eine Schlussformel. Achte darauf, dass alle wichtigen Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungsbereiche erwähnt werden und die Formulierungen wohlwollend bleiben. Ein vollständiges und gut formuliertes Zeugnis kann entscheidend sein, wenn du dich später erneut bewirbst oder eine neue Position anstrebst.
👉 Lies dazu unseren Artikel „Arbeitszeugnis in der Pflege: Codes verstehen und nutzen“, um sicherzugehen, dass dein Zeugnis alle wichtigen Formulierungen enthält und deine Arbeit realistisch widerspiegelt.
Dein nächster Schritt mit Nurse
Nach einer Kündigung beginnt oft eine Phase der Unsicherheit, aber auch der Chance. Vielleicht suchst du bewusst Veränderung, vielleicht wurdest du überrascht. In jedem Fall musst du diesen Weg nicht allein gehen.
Bei Nurse begleiten wir dich persönlich. Wir prüfen deine Zeugnisse und Unterlagen, erstellen dein professionelles Dossier und matchen dich mit Arbeitgebern in der Deutschschweiz, die wirklich zu dir passen. Das Beste daran: Du brauchst kein Bewerbungsschreiben. Deine Anmeldung genügt und wir übernehmen den Rest.
Wenn du überlegst, wann ein Wechsel sinnvoll ist, empfehlen wir dir unseren Artikel „Stellenwechsel in der Pflege: Wann es Zeit für eine neue Stelle ist und wie du es erfolgreich angehst“. Um deine Energie zu bewahren, lies auch „Work-Life-Balance in der Pflege: Warum sie wichtiger ist denn je“.
Fazit: Kündigen mit Herz, Klarheit und Weitsicht
Kündigen heisst nicht scheitern, sondern Verantwortung übernehmen und den eigenen Weg bewusst gestalten. Wenn du deine Fristen kennst, dein Austrittsdatum korrekt berechnest und auf eine respektvolle Kommunikation achtest, gehst du mit einem guten Gefühl.
Mit Nurse findest du danach eine neue Stelle, die zu dir passt, ganz ohne Papierkram, aber mit persönlicher Begleitung.
👉 Melde dich jetzt bei Nurse an und starte mit Leichtigkeit in deinen nächsten beruflichen Abschnitt.