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Wenn der Gedanke ans Gehen bleibt
Manchmal beginnt das Unwohlsein schleichend. Du fühlst dich nach dem Dienst wie ausgelaugt, brauchst immer länger, um dich zu erholen und stellst dir zunehmend die Frage: War das heute einfach ein harter Tag? Oder ist es schon länger so? Gerade in der Pflege gibt es intensive Phasen, in denen alles zu viel werden kann. Doch wenn aus einer Phase ein Dauerzustand wird, lohnt es sich hinzuschauen.
Viele Pflegefachpersonen bleiben aus Loyalität, Pflichtgefühl oder aus Angst vor dem Ungewissen lange in einem Job, der sie zunehmend erschöpft. Ich kenne das selber zu gut von meiner Zeit als Pflegefachperson und höre es immer wieder von meinen Freunden, die noch immer in der direkten Pflege arbeiten. Man kennt das Team, man weiss, wie alles läuft, man will niemanden hängen lassen. Diese Verbundenheit ist wertvoll, doch sie darf nicht auf Kosten deiner Gesundheit gehen. Im Gegenteil: Du hast es verdient, einen Arbeitsplatz zu haben, der dich erfüllt, fördert und wertschätzt.
Ein Stellenwechsel ist kein Zeichen von Egoismus, sondern von Selbstfürsorge. Gerade in einem Beruf, der so viel von einem fordert, ist es entscheidend, nicht nur für andere, sondern auch für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Studien zeigen: Wer in der Pflege dauerhaft überlastet ist, hat ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Beschwerden und beruflichen Ausstieg (Pflegebarometer 2023). Bis zu 40 % der Pflegefachpersonen in der Schweiz leiden an Erschöpfungs- oder Angstsymptomen, du bist damit nicht allein. Umso wichtiger ist es, frühzeitig hinzusehen.
In diesem Artikel erfährst du, woran du erkennst, dass ein Jobwechsel sinnvoll sein könnte, wie du Schritt für Schritt vorgehst und wie wir dich bei Nurse dabei unterstützen können.
Wechseln oder bleiben? Was du vorher klären solltest
Unzufriedenheit hat viele Gesichter. Bevor du kündigst oder gleich deine Bewerbung losschickst, lohnt sich ein ehrlicher Blick nach innen und ins eigene Team:
- Sprich mit deiner Leitung: Vielleicht lässt sich im Gespräch klären, was dich belastet. Ein interner Wechsel z. B. auf eine andere Station, ein anderes Pensum oder ein neues Tätigkeitsfeld kann manchmal Wunder wirken und wieder neue Motivation schenken.
- Beziehe dein Umfeld mit ein: Gibt es strukturelle Probleme wie Personalmangel, fehlende Unterstützung oder ein belastendes Teamklima? Oder liegt es eher an deinem eigenen Energiehaushalt?
- Werde dir klar: Was genau fehlt dir? Wertschätzung, Entwicklung, mehr Balance? Und könnte dein aktueller Arbeitsplatz das (wieder) bieten?
Warnsignale: Wann du über einen Wechsel nachdenken solltest
Nicht immer muss es ein kompletter Neuanfang sein. Manchmal reicht eine Veränderung im Rahmen des Möglichen, ein Wechsel in ein anderes Team, eine Anpassung der Arbeitszeiten oder ein klärendes Gespräch. Doch wenn du das Gefühl hast, nicht mehr gesund bleiben zu können und zu viele der folgenden Warnsignale auf dich zutreffen, ist ein Stellenwechsel kein Aufgeben sondern eine mutige Entscheidung für dich.
1. Emotionale Erschöpfung: Du fühlst dich dauernd müde, gereizt oder innerlich leer? Schlafstörungen, Anspannung oder Sonntags-Magenschmerzen vor dem Montagsdienst sind ernstzunehmende Zeichen.
2. Keine Freude mehr an der Arbeit: Wenn du innerlich schon gekündigt hast, dich jeden Tag zwingen musst hinzugehen und dich nur noch funktionierend statt verbunden fühlst, kann ein Wechsel neue Energie bringen.
3. Stillstand statt Entwicklung: Wenn du das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten, keine Perspektiven zu haben oder dich nicht entfalten zu können, könnte ein Stellenwechsel neue Chancen eröffnen.
4. Schlechte Bedingungen & Überlastung: Dauerstress, fehlende Pausen, chaotische Dienstpläne oder ständiger Personalmangel, das alles zehrt. Wenn sich trotz Gesprächen nichts ändert, sprich das häufig für strukturelle Probleme und ein Wechsel kann helfen.
5. Konflikte oder schlechtes Teamklima: Wenn Gespräche nichts bringen und du dich im Team dauerhaft unwohl fühlst, ist es in Ordnung, deine Energie woanders einzusetzen.
6. Dein Leben hat sich verändert: Neue Lebensphase? Andere Prioritäten? Auch das kann ein guter Grund sein, dich beruflich neu zu orientieren und deine Arbeit an dein Leben anzupassen, nicht umgekehrt.
→ Erneut abwägen: Welche Warnsignale treffen auf dich zu und kann dein aktueller Arbeitsplatz das (wieder) bieten?
Und wenn es doch Zeit ist zu gehen?
Wenn du spürst, dass diese Warnsignale nicht innerhalb deines aktuellen Arbeitsplatzes behoben werden können und du langfristig nicht gesund bleibst kannst, ist ein Stellenwechsel eine wertvolle Chance. Wichtig ist, den Prozess bewusst und gut vorbereitet anzugehen:
Schritt-für-Schritt zu deiner neuen Stelle
- Orientierung finden: Was wünschst du dir wirklich bei deiner neuen Arbeitsstelle? Einen kürzeren Arbeitsweg? Eine andere Fachrichtung? Mehr Verantwortung? Mach dir bewusst, was dir alles wichtig ist .
- Unterlagen vorbereiten: Du hast dein aktuelles Arbeitszeugnis noch nicht erhalten und du möchtest deinen aktuellen Arbeitgeber noch nicht über einen möglichen Wechsel informieren? Kein Problem, einen aktuellen Lebenslauf, dein Berufsdiplom und wenn vorhanden Arbeitszeugnisse aus vorherigen Stellen reichen bereits aus für den ersten Schritt.
- Beratung holen: Wenn du dich lange nicht beworben hast oder unsicher bist, was heute gefragt ist: Wir bei Nurse helfen dir gerne weiter. Vom Bewerbungsdossier bis zu Tipps fürs Vorstellungsgespräch und zur Lohnverhandlung, stehen wir dir beratend zur Seite
- Realistisch bleiben: Auch wir können leider nicht direkt Einfluss nehmen, welche Positionen, Institutionen oder Fachbereiche verfügbar sind. Aber wir setzen alles daran, dir nur Stellen vorzuschlagen, die möglichst gut zu deinen Wünschen passen.
Lieber wechseln als aussteigen
In Gesprächen mit Pflegefachpersonen hören wir oft: "Ich liebe meinen Beruf, aber so wie es ist, halte ich das nicht mehr lange durch." Und genau hier liegt die Chance: Bevor du ganz aussteigst, kann ein Wechsel oft eine super Option sein. Denn häufig ist es nicht der Beruf an sich, der erschöpft, sondern die Umstände.
Gleichzeitig ist klar: Auch der beste Wechsel ersetzt nicht systemische Lösungen. Der Pflegenotstand bleibt real und auch eine neue Stelle, kann diesen nicht alleine beheben. Aber wir können dir helfen, eine Etappe zu finden, die dich trägt und motiviert anstatt zusätzlich belastet.
Fazit: Dein Weg darf leichter werden
Einen Jobwechsel anzugehen erfordert Mut. Es ist völlig normal, ein flaues Gefühl im Bauch zu haben, wenn man Bekanntes hinter sich lässt. Aber denke daran: Jeder Wechsel kann auch eine grosse Chance sein. Die Chance auf mehr Zufriedenheit, bessere Bedingungen, neue Lernmöglichkeiten, auf einen Job, der zu deinem Leben passt und dich als Mensch wachsen lässt.
Lass dich nicht von Bequemlichkeit oder Angst bremsen. Wenn dein Bauchgefühl sagt, dass du etwas ändern solltest, dann vertrau dir selbst. Es gibt so viele verschiedene Facetten in der Pflege, finde den Platz, der dich glücklich macht. Und vergiss nie: Du bist nicht alleine! Hole dir Unterstützung, von Freund:innen, Familie und gerne von uns bei Nurse.
Wenn du spürst, dass es Zeit ist, melde dich bei uns an. Ohne Verpflichtung und Druck unterstützen wir dich, dass du eine Stelle findest, die zu dir passt und du wieder gerne zur Arbeit gehst.
Zum Abschluss noch ein paar Ressourcen, die dir auf dem Weg helfen können: Schau dir unseren Artikel zu der Bedeutung des Lebenslaufs in der Bewerbung an, um den perfekten ersten Eindruck zu hinterlassen. Lies unsere Tipps fürs Vorstellungsgespräch, damit überzeugst du beim Kennenlernen in der neuen Institution garantiert.